Damit eine Pflanze wächst braucht sie die Grundelemente: Licht, Wasser, Nahrung und Frischluft
Licht: Es ist sehr wichtig, dass man darauf achtet, dass die Pflanzen genug Licht bekommen. Das bedeutet für die Pflanzen 18 Licht und 6 Nacht/Nachtruhestunden. Die Pflanze ist nun so eingerichtet, dass sie in vollem Umfang Vorteile aus dem Licht ziehen kann und beginnt sich in Breite und Höhe zu entwickeln.
Tipp: Einige Gärtner verwenden ein anderes Lichtregime und beleuchten ihre Pflanzen mit 24 Stunden Licht. Das ist nicht nötig und bedeutet auch, dass die Pflanze nie zur Ruhe kommt. Wie alle Lebewesen braucht auch eine Pflanze ihre Nachtruhe. Verwendet man dagegen ein Beleuchtungsregime von 18/6 ist auch der Stromverbrauch viel niedriger und die Temperatur verhaltet sich in den Grenzen.
Gießen: Unsere Pflanze braucht feuchte und keine Nasse Erde. Man bekommt eine feuchte Erde zustande, indem man die Erde solange bewässert bis sie von oben bis unten gleichmäßig feucht ist.
Gegossen wird erst wieder wenn die Erde auch ca. 1 cm unter der Erdoberfläche trocken ist. Es ist wichtig, dass das Erdreich nicht permanent klatschnass ist, da die Wurzeln Sauerstoff benötigen. Die verwendeten Töpfe müssen deswegen mit Abflusslöchern am Boden versehen sein um zu viel Nässe zu verhindern.
Gießt die Pflanze immer wenn nötig vor dem Beleuchtungszyklus bzw. in der Früh, so wird der Pflanze die benötigten Nährstoffe und Wasser über den Tageszyklus bereitgestellt. Die Temperatur des Gießwasser sollt nicht zu kalt und nicht zu warm sein. Ideal ist eine Temperatur von 18 – 24 °C.
Tipp: Im Fall, dass man nicht sicher ist ob man gießen soll oder nicht, kann man die Töpfe anheben und nach dem Gewicht feststellen ob es Zeit zum Gießen ist. Wenn der Topf leicht ist muss man auf jeden Fall gießen, ist er schwer darf man es nicht.
Medium: Jetzt kommen wir sozusagen zum Fundament der Pflanzenzucht. Um das richtige Medium zu benutzen, muss man einige Dinge beachten.
Verschiedene Medien können Ihren Pflanzen verschiedene Wachstumsgeschwindigkeiten bieten. Die gebräuchlichsten sind immer noch Erde, Kokos und Hydrokultur (im Wasser züchten). Es gibt noch Aero, aber darüber sprechen wir ein anderes Mal. Jedes Medium hat seine eigenen Qualitäten, Vorteile und Nachteile.
Erde ermöglicht schnelles Wachstum nur solange sie gut belüftet und leicht in der Struktur ist. Kokos hat eine noch bessere Drainage als Erde, ist jedoch sehr arm an Nahrungsmittel und Mineralien und ist deswegen für etwas erfahrenere Gärtner zu empfehlen, da man eigentlich sehr schnell mit der Düngung anfangen muss. Bei Anbau in Hydrokultur erzielt man dank der Fülle an Sauerstoff, der den Wurzeln zur Verfügung steht, die größten Wachstumsgeschwindigkeiten, so lange man alles richtig macht. Wenn es jedoch zu einem Fehler kommt (z.B Überdüngung, Defekt im Hydrosystem…), kann das verhängnisvolle Folgen für die Pflanzen haben. Deswegen könne wir diese Anbaumethode nur für erfahrene Gärtner empfehlen.
Da Wurzeln entwickeln sich am besten in leichter und luftiger Erde. Je schneller die Wurzeln wachsen und sprießen, desto schneller kann die Pflanze aus dem Boden hervor wachsen. Die Wurzeln benötigen Sauerstoff und ein harter Boden, der zusammengepresst wurde enthält weniger Sauerstoff als eine leichtere Mischung der etwas Perlit hinzu gemischt wurde. Wir raten ein Mykorhizza Produkt, z.B. Granulat von Aptus zu benutzen, weil sich die Wurzeln viel schneller entwichen werden.
Der Vorteil der Verwendung von Erde ist, dass diese Nährstoffe enthält und man so nicht so früh beginnen muss, Flüssigdünger zu verabreichen. Für den Anfänger kann es sehr wichtig sein, da dies Schwierigkeiten im frühen Wachstumsstadium verhindert. Ein schlechter Start kann verhängnisvoll auf die Weiterentwicklung der Pflanze wirken. Erde ist daher ein perfektes Medium für den Gärtner auf Einsteigerlevel, denn damit kann man sich sein Grow-Wissen aufbauen.
Die Konsistenz oder Beschaffenheit des Mediums ist wichtig für die Gewährleistung der Drainage (Wasserabfluss) und darum, dass an die Wurzeln genügend Sauerstoff gelassen wird, denn z.B. lehmige oder zu feste Erde tut das nicht und die Wurzeln ersticken.
Kauft ihr die Erde nicht bei uns im Shop, sondern wo anders, dann müsst ihr dort auf einen fachkundigen Rat verzichten. Aber wir können auch in diesem Fall ein paar gute Tipps geben:
– für die Aufzucht von jungen Pflanzen (Stecklingen und Keimlingen) verwendet eine “Anzuchtserde”. Diese Erde ist speziell für die junge Pflanzen ausgelegt und enthält weniger Nährstoffe und Salze. So werden die jungen Pflanzen nicht überfordert. Hat die Pflanze eine Größe erreicht, wo sie die ersten 3-5 Finger Blattpaare entwickelt hat, sollte sie in gedüngte Erde (Blumenerde) umgetopft bzw. ausgesetzt werden.
– für schon etwas größere Pflanzen kauft eine “Blumenerde”. Beachtet dabei die Inhaltsangabe. Wie hoch ist der PH-Wert und enthält die Erde auch schon Perlit? Bei den meisten sollten darüber hinaus auch Nährstoff Angaben vorhanden sein. (N) Stickstoff, (P) Phosphor und (K) Kalium.
Düngen: Wie schon im Abschnitt Medium erwähnt, bezieht sich die Frage des Düngens auf die Ausgangsqualität des Mediums. Hat die Erde z.B. am Anfang genügend Nährstoffe, so muss wenig bis gar nicht gedüngt werden. Das hängt natürlich davon ab wie lange die Pflanze schon wächst und in dem Topf mit der selben Erde ist.
Die Nährstoffe die sich in der Erde befinden verbrauchen sich und werden auch ausgewaschen. Bei den 2 Liter Töpfen sollte die Erde genügend Nährstoffe zur Verfügung stehen, um der Pflanze über die 2-4 Wochen ausreichend zu versorgen. Mit einem N-P-K Dünger der auf das Wachstum und vorgedüngte Erde abgestimmt ist, kann aber bei Bedarf schon in den ersten Wochen nach dem Umtopfen gedüngt werden. Nach ein paar Wochen wird die Erde von den Wurzeln durchdrungen sein.
Die Pflanze sollte ab dann in den nächstgrößeren Topf mit frischer Erde umgetopft werden. Somit können die Wurzeln weiterwachsen um der Pflanze die benötigte Flüssigkeit und Nährstoffe zu liefern um groß und stark zu werden. Außerdem spart man sich nach dem Umtopfen das Düngen wieder für die erste Zeit. Beobachtet die Zeichen an der Pflanze (an den Blättern) und reagiert gegebenenfalls auf Mangelerscheinungen.
Frischluft: Genauso wie die Beleuchtung und Düngung gehört die Be- und Entlüftung zu den elementaren Dingen beim Innenanbau. Die richtige Lüftung besteht aus 3 Elementen: der Zuluft, der Abluft und der Umluft (Ventilation). Verbrauchte Luft muss über einen Abluftlüfter (evtl. mit Aktivkohlefilter) aus dem Grow-Raum befördert werden. Dadurch kann frische Luft (Sauerstoff und CO2) nach-strömen, was für ein Pflanzenwachstum wegen der Photosynthese unbedingt notwendig ist. Durch die Bewegung der Raumluft mit Ventilatoren entstehen keine heißen Stellen (Hotspots) und die frische Luft wird gleichmäßig im Raum verteilt.
In freier Natur ist die Pflanze durch den Wind und das Wetter Frischluft ausgesetzt. In einem abgeschlossenen Raum ohne Wind und Frischluftzufuhr muss auch für dies gesorgt werden. Je nach Größe des Raumes ist das mehr oder weniger wichtig.
Idealerweise sollte die Pflanze in einer Umgebungstemperatur von 20-25 °C wachsen. Bei Temperaturen unter 10°C hört die Pflanze auf zu wachsen. Bei mehr als 30°C erhöht sich die Gefahr einer Infektion und einem Schimmel und Schädlings-befall. Wenn es zu heiß wird kann die Pflanze Verbrennungen bekommen und dadurch Schaden nehmen.
Da in freier Natur stets eine Brise oder ein Wind weht, sollte auch beim Indoor-Anbau dafür gesorgt sein, das der Raum ab und an Wind durch einen Ventilator bekommt. Durch den Wind wird die Pflanze robuster am Stamm und bekommt ein dichteres Blattwerk.